3 Tipps für leichtere Entscheidungen – mit Hilfe deines Körpers

Neulich aßen wir Burger. Vegan, versteht sich. Als Highlight kaufte ich Krautsalat. Die Patties wurden gebraten, Brötchen geröstet, Gurke, na klar, Tomate, ja sicher. Und dann kam es zu der Gretchen-Frage: Krautsalat auf oder neben dem Brötchen?

Wie würdest du dich entscheiden?

Die Kraft der Erfahrung

Vermutlich hast du direkt einen Impuls, wenn du schonmal Krautsalat auf, vor, neben, hinter, beim Burger gegessen hast. Du kannst dich daran erinnern, wie es geschmeckt hat, ob es dir überhaupt geschmeckt hat und was die Konsequenz von Krautsalat in der Nähe eines Burgers war. Denn wenn du bspw. gar keinen Krautsalat verträgst, wirst du direkt sagen: „Weder noch!“. Unser Körper sendet uns Signale. Auf diese Weise können wir unsere Bedürfnisse wahrnehmen, Entscheidungen treffen und Grenzen setzen.

Wenn du noch nie Krautsalat zum Burger probiert hast, wirst du in deinem Kopf vielleicht rekonstruieren, wie es sein könnte. Eine Entscheidung kannst du allerdings nur treffen, wenn du es bereits erfahren hast.

Warum erzähle ich dir das alles?

Weil wir oft Krautsalat auf dem Burger essen, obwohl wir ihn gar nicht mögen. Rein metaphorisch gesprochen. 

In unserem Alltag sagen wir oft „ja“, wenn wir eigentlich „nein“ meinen, nehmen vermeintliche Angebote an, die uns gar nicht „schmecken“, gehen zu Einladungen, obwohl wir lieber woanders wären und vergessen darüber vielleicht irgendwann sogar, wo zur Hölle, unser Krautsalat hingehört. Wir haben Angst, „nein“ zu sagen.

Dabei haben wir meistens eine Kiste reichhaltiger Erfahrungen. Wir wissen, dass uns diese eine Tante immer kritisiert und gehen dennoch hin. Wir wissen, aus Erfahrung, dass es niemals nur „eine halbe Stunde“ länger ist, wenn uns der Chef bittet, noch kurz etwas fertig zu machen und wir wissen, dass wir „nein“ meinen, wenn wir, wie bei einem Schluck-auf, „ja“ sagen, wenn wir gefragt werden, ob wir noch Kapazitäten haben.

Es spricht natürlich nichts dagegen, unseren Erfahrungsschatz zu bereichern, indem wir Entscheidungen treffen, die sich hinterher als „falsch“ erweisen. Es so richtig saftig zu verpatzen. Fehler sind wunderbar. Ich habe so etwas wie eine Hass-Liebe zu ihnen. Aber dazu später mehr. Denn hier geht es darum, dass wir bereits wissen, was wir wollen, es aber nicht tun.

Warum fällt es uns so leicht, den Krautsalat zu platzieren, unsere Bedürfnisse aber nicht? Warum fällt es uns so schwer, unsere Bedürfnisse zu äußern?

Denn das Prinzip ist das gleiche:

wir bekommen eine Frage und unser Körper entscheidet, in Sekundenschnelle, bevor wir überhaupt rationale drüber nachgedacht haben. 

Beispiel Krautsalat: wir speichern ab, wie wir uns danach gefühlt haben. Unser „Bauchgehirn“ sendet Informationen an das „Kopfgehirn“. In uns regt sich Wohlgefühl oder Ekel. 

Ähnlich ist es auch bei Einladungen, Chefanfragen, Kund*innen-emails: unser Körper reagiert mit einer angespannten Zunge, der Atem wird eventuell plötzlich flach, unsere Stirn legt sich in Falten. Wir spüren Abneigung, Wut, Frust, Traurigkeit, Scham. Oder Freude. Motivation, Inspiration, Sicherheit.

Was aber tun, wenn du deinen Körper nicht spürst? Der Kontakt irgendwie abgebrochen ist in den letzten Jahren? 

Dann hast du jetzt die Möglichkeit, langsam wieder aus dieser Funkstille herauszukommen. Denn durch die Verbindung zu deinem Körper hast du eine Strippe, die direkt in dein Unterbewusstsein führt. Dorthin, wo Millionen mehr Infos abgespeichert sind. Besonders wenn du ein Mensch bist, der gern über alles zig mal nachdenkt und durch das Gedankenkarussell laufen lässt, kann diese Verbindung zu einer echten Erleichterung werden.

3 Tipps für leichtere Entscheidungen mit Hilfe deines Körpers

  1. Vertiefe im Alltag dein Körpergefühl. Spüre die Unterlagen, auf denen du sitzt, nimm wahr, wie warm oder kalt es dir ist. Wo spürst du das? Wie reagiert dein Körper? Schwitzt du? Hast du eine Gänsehaut? Was kannst du tun, um deine Situation direkt zu verbessern?
  2. Achte auf dein Hungergefühl. Wenn du spürst, dass du Hunger bekommst, frage dich, worauf genau du Hunger hast. Ist es süß oder herzhaft? Soll es kalt oder warm sein? Was würde dir gut tun und dich nähren?
  3. Spüre deine Atemqualität. Brauchst du frische Luft oder ist die Hose zu eng? Sitzt du gekrümmt oder sitzt dir eine Entscheidung buchstäblich auf der Brust? Wie kannst du jetzt gut für dich sorgen, um deine Atemqualität zu verbessern?

Indem wir in unserem Alltag üben, unseren Körper zu spüren und für Entscheidungen, die unsere Bedürfnisse betreffen, um Rat zu fragen, umso schneller können wir auf diesen Erfahrungsschatz zugreifen, wenn es um Entscheidungen geht, die unser Außen von uns braucht.

Fällt es dir auch leichter, deinen Krautsalat zu dirigieren als deine inneren Bedürfnisse zu äußern? Schreib mir einen Kommentar!

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