Stärke dein mentales Immunsystem

Es wird kälter draußen, dunkler und nasser. Viele Menschen beginnen nun, vermehrt Vitamin C zu nehmen, öfter kälter zu duschen, Spaziergänge im Nieselregen zu machen und stärken damit ihr körperliches Immunsystem. Wir sind zu vielem bereit, um körperlich gesund zu bleiben. Aber wie sieht es mit deinem mentalen Immunsystem aus?

Was ist eigentlich ein Immunsystem?
Zunächst haben wir ein angeborenes Immunsystem: dazu zählen unsere Schleimhäute, bestimmte Abwehrzellen im Blut und Signalstoffe, die einerseits die den Abwehrzellen Bescheid sagen und andererseits auch die Durchblutung stärken können, so dass die Abwehrzellen schneller zum Erreger gelangen.
Dann gibt es das erworbene Immunsystem. Hier gelangt der Körper das erste Mal mit Erregern in Kontakt und schafft es nicht, mit dem angeborenen Immunsystem, damit umzugehen. Das erworbene Immunsystem ist lernfähig und merkt sich Erreger. So sind T- Zellen und B-Zellen beispielsweise Teile des erworbene Immunsystems.

Wie dein mentales Immunsystem wirkt

Wir haben täglich aber nicht nur mit Viren und Bakterien zu tun, sondern auch mit seelischen und mentalen Belastungen. Krisen, Stress und Herausforderungen sind Erreger, mit denen sich unser mentales Immunsystem beschäftigt und uns schützt.

Du kannst dir beispielsweise die anstrengenden Emails deines Chefs oder den keifenden Typen an der Kasse vor dir, die hupende Person im Stau hinter dir oder dein weinendes Kind, das sich grad das Knie aufgeschlagen hat, als einen Erreger vorstellen, der auf dein mentales Immunsystem trifft. Vielleicht kennst du das Phänomen, dass du an manchen Tagen völlig gelassen bleibst, die Email ohne Wimpernzucken beantwortest, den Typen ignorierst, im Stau das Radio aufdrehst und laut mitsingst und deinem Kind ein Pflaster holst und es liebevoll tröstest. Und an anderen Tagen willst du alle gleichzeitig zum Donnerdrummel wünschen und spürst, wie in dir die Anspannung steigt, es wird eng in deiner Brust, dein Kopf pocht und dein Hals schnürt sich zu.

Das ist das mentale Immunsystem. Diese körperlichen Empfindungen sagen dir: „Wir brauchen stärkere Abwehrkräfte!“

Chronische Kopfschmerzen, Unzufriedenheit, Herzrasen, Schlafstörungen… das sind Anzeichen, dass dein mentales Immunsystem auf Hochtouren arbeitet, um Stress zu verarbeiten und dringend Unterstützung von dir braucht.

5 Tipps, wie du dein mentales Immunsystem stärken kannst

Zunächst einmal möchte ich dir als Bedürfnis-Coach direkt Bettruhe empfehlen. Je nachdem, wie stark deine körperlichen, seelischen und mentalen Symptome bereits sind, hast du seelisches Fieber (auch bekannt als: „das wird ein burn out“) und brauchst keine Stärkung, sondern Ruhe. Eine Auszeit, um durchzuatmen.
Aber es gibt auch Dinge, die du tun kannst, um dein mentales Immunsystem zu stärken und damit deine Resilienz, also deine Abwehrkräfte zu steigern. So kannst du Herausforderungen selbstbestimmter begegnen.

  1. Grenzen setzen!
    Klink dich aus. Übernimm mal nicht die Verantwortung für andere, sondern für dich. Setz eine Grenze, um dich selbst zu schützen. Wenn du eine Grenze setzt, schaffst du einen Raum, in dem du deine Bedürfnisse wieder spürst.
  2. Erlaube dir, Gefühle zu fühlen.
    Gefühle fühlen ist ein Training. Oft erlauben wir unserem Körper nicht, unsere Gefühle auch zu spüren. Wenn wir beispielsweise die aufwühlende Email oder diesen Anruf von unserem Chef erhalten und wir unseren Stress herunterschlucken. Er geht davon nicht weg. Bringe ihn in Bewegung, sobald du kannst. Tritt vor ein Kissen, mach laut Musik an und tanze. Trample auf den Boden. Auf diese Weise hilfst du deinem Körper, den Stress nicht in sich festzusetzen.
  3. Gehe in die Selbstwirksamkeit.
    Auch das ist ein Training. Leider höre ich viel zu häufig „mir wurde die Lernaufgabe geschickt, dass…“ oder „es kam in mein Feld…“ oder auch „mein Karma zeigt mir“. Das alles sind verspiritualisierte Versionen von Passivität. Selbstwirksamkeit bedeutet, zu versuchen, die Verantwortung zu übernehmen und zugleich Grenzen zu setzen. Wir brauchen die Grenzen, um nicht die Verantwortung für Dinge zu übernehmen, die außerhalb unseres Wirkens liegen und zugleich die Eigenverantwortung, um zu unterscheiden, wo wir wirksam werden können. Je öfter wir das tun, umso stärker wird unser mentales Immunsystem.
  4. Zukunftsblick & Selbstfürsorge!
    Selbstfürsorge bedeutet, herauszufinden, was dir gut tut. Was füllt deine Batterien wieder auf? Was kannst du heute tun, damit es dir heute besser geht? Und was kannst du heute tun, damit es dir morgen und langfristig besser geht? Nicht alles, was wir heute für uns tun, hat direkt einen Effekt. Das mentale Immunsystem zu stärken bedeutet, deine Zukunft zu gestalten und Routinen zu etablieren, die sich langfristig positiv auswirken.
  5. Hilfe in Anspruch nehmen.
    Wenn du mit einer Erkältung im Bett liegst, gibt es Menschen, die dich unterstützen. Und so ist es auch, wenn du mental erkältet bist. Je nach Stärke der mentalen Erkältung kannst du mein Coaching in Anspruch nehmen oder therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Austausch hilft essentiell, mit Herausforderungen umzugehen.
    Vorbeugend möchte ich dir stark die Mutsgeschwister ans Herz legen. Eine Community, die sich unterstützt, das mentale Immunsystem zu stärken und ein liebevolles Netzwerk ist für alle, die spüren, dass es Zeit ist, die eigenen Batterien aufzufüllen.

Wie geht es dir? Wie geht es deinem mentalen Immunsystem?

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