Gesund leben ohne Verzicht: eine Anleitung

Lesedauer 4 Minuten

Viele Menschen verbinden gesund zu leben mit Verzicht: keine Chips, keine Limonade und schon gar keine Schokolade! Doch gesund leben bedeutet nicht, dass du alles, was du gerne isst oder tust aus deinem Leben streichen musst. Vielmehr bedeutet es, dass das Große und Ganze dein 80jähiges Ich glücklich machen soll. Du machst dir heute Geschenke an dein Zukunfts-Ich!


Was bedeutet “gesund” überhaupt?

Lange Zeit hat man “Gesundheit” als „Abwesenheit von Krankheit” bezeichnet. Es ging darum, alles, was in einem krank war, auszumerzen und 100%ig gesund zu sein. Doch ein gesundes Leben ist ein Spektrum! Wir können nie GANZ GESUND sein. Und das ist völlig fein. Es geht beim gesunden Leben vielmehr darum, möglichst viel Lebensqualität zu erlangen. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Ganz vorne mit dabei: Deine Zufriedenheit.

Angenommen, Du könntest DAS Gesundheits-Programm durchziehen, mit dem du dich nur noch gesund ernährst, immer Sport machst, immer früh schlafen gehst, immer nur Wasser trinkst und dabei furchtbar unglücklich bist… würdest du das als den gesündesten Lebensstil bezeichnen? Und würdest du dich dazu entscheiden? Ich nicht. Und das sage ich mit einer chronischen Krankheit.

Ein gesundes Leben zu führen bedeutet auch, Freude zu haben. Glücklich zu sein. Ich las neulich von einer Finnin. Sie ist über 80 Jahre alt und zählt zu den glücklichsten Menschen Finnlands. Weißt du, was sie für ihre gesundes Leben zum Frühstück isst? Eiscreme. Sie fährt mit ihrem Skateboard (!) zum Eisstand und holt sich dort ihr Frühstückseis. Es ist kein Superfood-Eis oder hat besondere Toppings. Sondern piepnormales Eis. 

Jeder Health-Fluencer würde jetzt die Krise kriegen! Aber diese Frau führt ein gesundes Leben.

Gesunde Ernährung neu gedacht

Gesunde Ernährung, das sind Haferflocken mit Wasser, Suppen, Salate und viel Wasser. Brot ist schlecht, Kuchen noch schlechter und Eis geht gar nicht! 

Es gibt viele Tipps, wie eine gesunde Ernährung auszusehen hat, besonders dann, wenn man abnehmen möchte. 

Aber lass uns gesunde Ernährung einmal neu denken:

80% sollten das sein, was dein Körper braucht. Das bedeutet nicht, dass du auf etwas verzichten musst, sondern dass du ausreichend Nährstoffe zu dir nimmst. Du isst Ballaststoffe, Proteine, Fette, Kohlenhydrate in einer für dich stimmigen Menge. Du trinkst ausreichend Wasser, denn Wasser ist das Lebenselixier für deinen Körper!

Nur weil das das ist, was dein Körper braucht, muss es nicht fad schmecken, typisch “öko” sein. Stattdessen darfst du dir auch diese 80% schmackhaft machen! Sag mir Bescheid, wenn du dabei Unterstützung brauchst!

20% sollten das sein, was du brauchst, um glücklich zu sein. Das ist Eiscreme, Kuchen, Pizza. Limonade. Pommes. You name it. Hier geht es um deinen Genuss. Nur wenn wir auch genießen, sind wir zufrieden! Das ist übrigens auch das Geheimnis einer erfolgreichen Ernährungsumstellung und der Grund, warum Diäten nicht funktionieren: wenn der Genuss fehlt, fehlt das Durchhaltevermögen.

Zähl Nährstoffe statt Kalorien

Möchtest du gesund leben, dann zähl bitte keine Kalorien mehr! Niemand hat sich jemals dauerhaft gesund gezählt! Zähle stattdessen lieber Nährstoffe. Hast du genug Proteine zu dir genommen? Sind alle Vitamine abgedeckt? Sind alle Mineralstoffe abgedeckt? Das kannst du ganz leicht herausfinden, indem du dich fragst, wie bunt deine Ernährung ist. Deswegen ist vegane Ernährung übrigens auch so einfach: wir essen automatisch farbenfroher.

Je mehr Farben wir in unseren Speiseplan integrieren, desto mehr Nährstoffe nehmen wir auf. In meiner 1:1 Begleitung mache ich das übrigens nie von heute auf morgen! Take your time und beginne mit kleinen Veränderungen. Das kann ein Apfel zum Frühstück (also zusätzlich, nicht ALS Frühstück) sein. Eine Tomate zum Mittag. Ein Gurkensalat zum Abend. Auf diese Weise baust du nicht nur mehr Ballaststoffe ein, sondern auch Vitamine!

pile of pancake with honey

Gesund leben mit Bewegung

Die WHO empfiehlt, dass wir jede Woche dreimal Krafttraining und zweimal Cardiotraining machen sollten. Wenn du dich schon jetzt überfordert fühlst und dich fragst “wie soll ich das schaffen?!”, dann bist du damit nicht allein!

Auch hier ist es wichtig, zu fragen: was macht mich glücklich? Und wobei habe ich Spaß?

Routinen, die uns keinen Spaß machen, behalten wir nicht lange bei. Wir bekommen das Gefühl, uns zum Sport zwingen zu müssen und dafür auf etwas, das wir lieber täten, zu verzichten.

Krafttraining neu gedacht

Ja, Krafttraining ist enorm wichtig. Denn gesunde Muskeln sind nicht “dicke Muckis”, sondern Teil eines gesunden Körpers! Muskeln sind an unserem Immunsystem beteiligt, stützen unsere Gelenke und sind Teil unseres Hormonsystems. Muskeln zu trainieren ist lange nicht mehr nur etwas für Pumper!

Doch was tun, wenn Krafttraining einfach keinen Spaß macht? Auf’s gesunde Leben verzichten?

Nein! Finde etwas, was dir Freude bereitet! Es gibt unzählige Möglichkeiten, deine Muskeln zu trainieren. Wichtig ist, dass wir weiterhin Cardio, also Ausdauertraining und Muskeltraining voneinander unterscheiden.

Mögliche Arten des Muskeltrainings können sein:

  • klassisches Krafttraining mit Kurzhanteln
  • Krafttraining mit Langhanteln
  • Krafttraining mit Kettlebells
  • Kampfsportarten
  • Klettern und Bouldern
  • Workouts mit eigenem Körpergewicht
  • Crossfit
  • Poledance

Wichtig ist, dass wir einen Widerstand bewegen. Das charakterisiert Muskeltraining. Als ich meine Lizenzen zur Fitnesstrainerin gemacht habe, lernte ich, wie man Muskeltraining so variieren kann, dass wirklich jeder Mensch für sich etwas findet!

Das gleiche gilt für das Ausdauertraining. Nicht alle Menschen gehen gerne joggen. Deswegen ist es auch hier wichtig, etwas zu finden, was einem Spaß macht.

Mögliche Arten des Ausdauertrainings:

  • Radfahren
  • schwimmen
  • Paddeln 
  • Hoop Dance
  • Inlineskaten 
  • Rollschuhlaufen
  • schnelles Spazieren oder Walken
  • Wandern
  • Dance Aerobic

Und das sind nur Beispiele! Dinge wie Badminton, Volleyball, Golf und so weiter sind noch gar nicht dabei!

Bewegung muss nicht Druck oder Zwang bedeuten und schon gar nicht der Verzicht auf Freude. Wie bei der Finnin, die Skateboard fährt. Sie wäre vielleicht nicht so sportlich, hätte man ihr gesagt, dass sie jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio gehen soll. Aber indem sie ihre machbaren Routinen gefunden hat, kann sie ein gesundes Leben pflegen.

a persons wearing long sleeves standing on leafy grounds holding orange and purple hula hoop

Ein Geschenk an dein Zukunfts-Ich

Bewegung und Ernährung, die wichtigen Pfeiler deiner gesunden Routinen, sind Geschenke an dein Zukunfts-Ich. Wenn du 80 bist, wirst du nicht denken “Oh, ich habe 2024 nicht jeden zweiten Tag 20kg Hanteln bewegt…”, sondern du wirst dich darüber freuen, dass du im Garten Hoop Dance geübt, Eis gegessen und Salat genossen hast. 

Manche Geschenke sind für ein weit entferntes Zukunfts-Ich. Doch viele spürst du schon morgen. Wenn du heute beginnst, kleine Routinen für ein gesundes Leben zu etablieren, wirst du schon morgen eine Veränderung spüren.

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