Darmbiom und Körperfettanteil: Wie unser Darm die Figur beeinflusst

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In den letzten Jahren hat das Interesse an der Rolle des Darmbioms stark zugenommen. Man weiß, dass die Darmflora nicht nur für unsere Verdauung, sondern auch für viele andere Aspekte der Gesundheit verantwortlich ist – von unserem Immunsystem bis hin zu unserem psychischen Wohlbefinden. Doch wusstest du, dass die Zusammensetzung der Darmbakterien auch Einfluss auf das Körpergewicht und den Körperfettanteil hat?

Studien, wie die der Forschungsgruppe um Johnstone et al. (2021) und Cotillard et al. (2013), haben gezeigt, dass das Verhältnis bestimmter Bakteriengruppen mit Körperfett in Verbindung steht. Diese Erkenntnisse sind spannend, da sie uns zeigen, dass es beim Abnehmen und bei der Erhaltung des Wunschgewichts nicht nur um Kalorien geht. Vielmehr ist ein gesundes Darmbiom oft entscheidend, um nachhaltig Gewicht zu verlieren. In diesem Artikel erfährst Du, warum das so ist und wie Du Deine Darmflora unterstützen kannst, um Dein Körperfett gezielt zu reduzieren.

Was ist das Darmbiom und warum ist es so wichtig

Das Darmbiom besteht aus Billionen von Mikroorganismen, die in unserem Verdauungstrakt leben. Diese kleine Welt ist für uns von unschätzbarem Wert. Eine ausgewogene Darmflora fördert nicht nur die Nährstoffaufnahme, sondern produziert auch Vitamine und schützt uns vor Krankheitserregern. Studien haben gezeigt, dass das Mikrobiom eine Art „Co-Pilotin“ unserer Gesundheit ist und auch die Fettverwertung beeinflusst.

Interessant ist, dass bestimmte Bakterienarten das Körpergewicht beeinflussen. Laut einer Untersuchung im „Nature“ Journal aus dem Jahr 2013 haben Menschen mit einem hohen Anteil an bestimmten Bakterienarten oft einen niedrigeren Körperfettanteil. Das Mikrobiom unterstützt uns also nicht nur beim Verdauen, sondern scheint auch den Energiehaushalt des Körpers zu regulieren. Und je besser Dein Körper mit der Nahrung umgehen kann, desto leichter ist es, das Körperfett auf einem gesunden Niveau zu halten.

Auch andere Studien wie von Vanessa K. Ridaura et.al deuten daraufhin, dass das Darmbiom wesentlich dazu beiträgt, wie sich das Körperfett entwickelt. Dazu wurde das Darmbiom von Zwillingen, die unterschiedliche Körperfettanteile hatten, auf neutralen Boden transplantiert. Das Darmbiom des fettleibigen Zwillings entwickelte erneut Körperfettzellen, wohingegen das Zusammenleben mit dem Darmbiom des nicht-fettleinigen Zwillings zu einer Abnahme des Körperfettanteils beitrug.
Kurzum: das Darmbiom war für die Zu- und Abnahme des Körperfetts entscheidend.

Wie beeinflusst das Darmbiom den Körperfettanteil

Wie beeinflusst das Darmbiom den Körperfettanteil?

Es gibt „nützliche“ und „schädliche“ Bakterien, wenn es um Körperfett geht. Studien deuten darauf hin, dass ein Übermaß an Bakterien der Gattung Firmicutes im Vergleich zu Bacteroidetes häufig mit Übergewicht und höherem Körperfettanteil verbunden ist. Eine Meta-Analyse von Cotillard et al. (2013)
fand, dass Menschen mit einem größeren Anteil an Firmicutes mehr Kalorien aus der gleichen Menge Nahrung aufnehmen können als solche mit einem höheren Anteil an Bacteroidetes.

Es erinnert ein wenig an die Unterhaltung “Du kannst aber auch alles essen, ohne zuzunehmen! Und ich muss das Stück Kuchen nur ansehen und sehe meine Hüfte wachsen!”, oder?
Dabei geht es also nicht um einen schnellen oder langsam Stoffwechsel, sondern um unser Darmbiom.

Eine gesunde Darmflora könnte helfen, das Körperfett indirekt zu reduzieren. Wenn „gute“ Bakterien dominieren, arbeitet der Darm effizienter, was auch den Stoffwechsel geschmeidig und effizient arbeiten lässt und die Fettverbrennung optimiert. Hast du einen hohen Anteil an „guten“ Bakterien, kann dies bedeuten, dass weniger Nahrungsenergie als Fett eingelagert wird.
Anders gesagt: Ein ausgeglichenes Darmbiom scheint dir dabei zu helfen, das Abnehmen zu erleichtern!

Wie beeinflusst die Ernährung die Darmflora?

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Mikrobioms. Wer sich ballaststoffreich ernährt, schafft optimale Bedingungen für „nützliche“ Bakterien, die von Ballaststoffen profitieren. Auf der anderen Seite können zuckerreiche und stark verarbeitete Lebensmittel die Darmflora stören und das Wachstum „schlechter“ Bakterien fördern.

In einer Studie von Johnstone et al. (2021) wurde belegt, dass eine Ernährung mit viel Zucker und wenig Ballaststoffen die Zusammensetzung der Darmflora negativ beeinflussen kann und entzündungsfördernde Prozesse im Körper verstärkt. Eine entzündungsfreie Umgebung wiederum fördert einen gesunden Körperfettanteil, da Entzündungen im Körper den Stoffwechsel belasten und Fettzellen zum Wachstum anregen können.

Tipp: Setze auf ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte – diese fördern die „nützlichen“ Bakterien und können dir beim Abnehmen helfen. Lies dir dazu auch meinen Artikel zur antienzündlichen Ernährung durch.

Wie beeinflusst Sport die Darmflora

Sport und Darmgesundheit: Eine unschlagbare Kombination?

Bewegung ist nicht nur gut für Muskeln und Herz, sondern unterstützt auch die Darmflora. Untersuchungen zeigen, dass Sportler eine größere Vielfalt an Darmbakterien haben. Dies könnte daran liegen, dass Bewegung verschiedene Stoffwechselvorgänge anregt, bei denen Stoffwechselprodukte entstehen, die das Wachstum von verschiedenen bakterien fördern. Außerdem verbessert Bewegung die Durchblutung, was wiederum positiv auf das Mikrobiom wirkt. 

In einer Studie der Journal of Sport Health Science (2020) konnte gezeigt werden, dass körperliche Aktivität dazu beiträgt, die Bakterienvielfalt zu fördern und entzündungshemmende Bakterien zu unterstützen. So hilft dir Bewegung nicht nur direkt beim Abnehmen, sondern sorgt auch dafür, dass deine Darmflora gesund und aktiv bleibt. Was wiederum dafür sorgt, dass du leistungsfähiger bist. Das macht Lust auf Bewegung und Bewegung… na du weißt schon: fördert die Darmgesundheit!

Wie Du mit gezielten Maßnahmen Deine Darmflora verbessern und das Körperfett senken kannst

Die Förderung einer gesunden Darmflora ist also ein wichtiges Puzzleteil zu einem gesunden Körperfettanteil. Hier sind ein paar Tipps, wie du die Gesundheit deiner Darmflora unterstützen kannst:

  • Ballaststoffe erhöhen: Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten fördern die „nützlichen“ Darmbakterien.
  • Zucker reduzieren: Weniger Zucker in der Ernährung unterstützt die Bakterienvielfalt und verringert entzündliche Prozesse.
  • Probiotische Lebensmittel einbauen: Sojaoghurt, Wasser-Kefir und fermentiertes Gemüse liefern wertvolle Bakterien für den Darm. Du kannst dabei auch auf milchsauervergorene Säfte umsteigen: ein Karottensaft ist für den Anfang milder als Sauerkraut.
  • Bewegung steigern: Sport fördert nicht nur das Herz-Kreislauf-System, sondern stärkt auch die Darmflora.
  • Individuelle Begleitung suchen: Eine gezielte Unterstützung kann dir helfen, Dein Mikrobiom zu unterstützen und die Darmgesundheit zu verbessern.

Fazit: Darmbiom und Körperfettanteil – der Schlüssel zu nachhaltigem Abnehmen

Das Darmbiom ist nicht nur ein unfassbar faszinierender Bestandteil unserer Gesundheit, sondern auch ein wichtiger Schlüssel für die Gewichtsregulation und das Abnehmen. Eine ausgeglichene Darmflora hilft Dir, Körperfett zu reduzieren, indem sie den Stoffwechsel unterstützt und die Fettverwertung optimiert. Mit gezielter Ernährung und Bewegung kannst Du Dein Mikrobiom fördern und Dein Wohlbefinden verbessern.

Teile diesen Artikel, um auch andere über die Bedeutung des Darmbioms aufzuklären. Wenn Du eine individuelle Begleitung möchtest, um Dein Mikrobiom besser zu verstehen und das Abnehmen zu erleichtern, stehe ich Dir gern zur Seite. Gemeinsam finden wir die besten Strategien für Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden!

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