Atme dich frei

Atemtechniken für mehr Raum

Ist dir schon einmal aufgefallen, wie sehr sich dein Atem verändert, wenn du gestresst bist oder dich dann entspannst? Ganz automatisch wandert unsere Atmung von unserer natürlichen Bauchatmung nach oben in den Brustkorb. Die Atemzüge werden schneller und flacher und ehe wir uns versehen, sind wir in einem Atem-Gefühls-Kreislauf. Denn unsere Atmung hat einen direkten Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Möchtest du mehr Freiheit atmen? Dann lies weiter!

Körper-Seele-Geist-Verbindung

Über den Atem können wir perfekt die Verbindung zwischen dem Körper, der Seele und dem Geist wahrnehmen. Je flacher unser Atem wird, umso gestresster fühlen wir uns und unter Stress kann unser Körper nicht mehr gesund funktionieren. Aber warum ist das so?

Der Atem ist ein biochemischer Vorgang. Sauerstoff wird eingeatmet und Kohlendioxid wird ausgeatmet. Wird nun unsere Atmung flacher, atmen wir nicht mehr genug Kohlendioxid aus. Die Folge ist ein Ungleichgewicht. Die Zellen werden nicht mehr ausreichend versorgt, Abbauprodukte nicht mehr abtransportiert. Der Körper wird blockiert. Wir fühlen uns blockiert, energielos, matt, aber dennoch rast unser Herz. Wenn wir dagegen tief und gleichmäßig atmen und im Schnitt länger ausatmen als einatmen, können wir spüren, wie unser Körper entspannt. Adrenalin wird abgebaut, der durchgehende „Flucht-oder-Kampfreflex“, auch „Stress“ genannt, wird gehemmt und unser Körper lässt langsam los. Auch unser Geist kann entspannen und wenn unser Geist entspannt, fühlt sich auch unsere Seele wohl.

Pranayama: die Atemübungen

Im Yoga nennt man bewusstes Atmen und Atemtechniken „Pranayama“. Prana = Lebensenergie, „ayama“ = kontrollieren, erweitern. Nach Patanjali ist Pranayama das vierte Glied des Raja-Yoga oder Ashtanga-Yoga und soll Körper und Geist durch Atemtechniken wieder zusammen führen. So weit, so gut. Für uns heißt das also: dieses wunderbare Geschenk „Atem“ kann uns krank machen oder uns helfen, unsere innere Mitte zu finden, unsere Natur auszuleben und entspannt und selbstbewusst im Leben zu stehen. Denn diese Lebensenergie ist es, die uns motiviert, die uns entfacht, wie ein Feuer entfacht wird, in das man hineinbläst.

Genau jetzt lade ich dich ein, kurz inne zu halten. Atme ein. Halte den Atem an…3..2..1.. und atme aus für 6…5…4…3…2…1…0. Und jetzt leg deine rechte Hand auf den Bauch. Atme ein. Drücke dabei die Hand mit dem Bauch weg. Und 3..2..1. und ausatmen…6…5…4…3…2…1…0. Atme jetzt bewusst weiter. Herzlichen Glückwunsch! Du hast ganz nebenbei Pranayama gemacht!

Natürliches Atmen lernen

Unser Körper kann eigentlich, wie man es an Babys sieht, ganz natürlich tief atmen. Denn unser Körper möchte, dass es uns gut geht. Er möchte, dass wir gesund, leistungsstark und kreativ sind. Wir haben es nur leider verlernt, gleichmäßig atmen. Aber alles, was man verlernt, kann man wieder lernen! Wir können, ganz wissenschaftlich, Stress wegatmen.

Du kennst sicherlich das Gefühl, wieder aufatmen zu können. Wir halten in schwierigen Situationen den Atem an. Sei es, wenn wir ein wichtiges Gespräch führen müssen, bei dem wir uns unter Druck gesetzt fühlen, wenn wir versuchen, uns vor unserem/unserer Partner*in auszudrücken und Angst haben, wie er oder sie reagiert, oder auch beim Autofahren. Wir halten den Atem an. Danach atmen wir durch. Stattdessen müssen wir lernen auf unserem Atem durch diese Situationen hindurch zu reiten. Unser Atem ist unser Verbündeter, der uns hilft, emotional stressige Situationen durchzustehen und uns mit unserem Zentrum zu verbinden, so dass wir authentisch, natürlich und intuitiv handeln können.

Atemübungen wirst du unter „Tutorials“ finden. Bis dahin: breathe, just breathe! Atme in deinen Bauch!

Wusstest du, dass Buddha immer mit einem heraushängenden Bauch dargestellt wird, weil man sagt, dass ein dicker Bauch eine tiefe Atmung und damit viel Prana, also Lebensenergie bedeutet? Ein Bauch ist sexy! Zeig ihn! Atme in ihn!

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